BAföG Übersicht – 50 jährige Geschichte und Jubiläum

Ohne Moos nix los? Der Traum vom Studium ist in der Vergangenheit nicht für jeden jungen Menschen umsetzbar gewesen. Kaum vorstellbar: Vor 50 Jahren noch war das wirtschaftliche Kapital der Eltern maßgeblich verantwortlich für den weiteren Bildungsweg und beruflichen Werdegang des Kindes. Erfolg stand in erster Linie denjenigen zu, die finanziell abgesichert waren und sich die Schulmaterialien auch leisten konnten. Wer die erforderlichen Studiengebühren nicht begleichen konnte, dem blieb der direkte Weg zum Traumjob schlichtweg verwehrt. Traurig, aber dennoch wahr …

Chancengleichheit für alle

Seit 1971 hat sich hinsichtlich Bildung und Perspektive zum Glück einiges geändert. Dank des Bundesausbildungsförderungsgesetzes, auch genannt BaföG, regnet es inzwischen seit fünf Jahrzehnten staatliche Unterstützung auch für all diejenigen, die vom Leben oder Schicksal leider nicht den idealen Start ins Studentenleben ermöglicht bekommen und aus der Familie keinerlei finanziellen Rückhalt zu erwarten haben. Auf diese Art und Weise bleibt gesichert, dass jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Alter und Vermögen ein Recht auf Bildung hat und diesen Rechtsanspruch auch geltend machen kann bzw. gewährt bekommt, wenn es darauf ankommt. So bleibt inzwischen seit 50 stolzen Jahren gewährleistet, dass in Deutschland Jahr für Jahr individuelle Erfolgsgeschichten hinsichtlich wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Innovationen geschrieben werden können – denn Nachwuchstalente und zu förderndes und qualifizierendes Fachpersonal gibt es hierzulande mehr als genug.

BAföG öffnet Türen

Im Zuge des 50jährigen Jubiläums des BAföG werden etliche Erfolgsgeschichten von damals wieder aufgerollt und laut, diese wurden Ende März auch entsprechend und gebührend gefeiert. Das Bundesbildungsministerium lud erstmals coronabedingt zu einer digitalen Jubiläumsveranstaltung im ganz großen Stil ein, wo ehemalige Studienabsolvent:innen aus ihrem Erfahrungsschatz erzählen durften. Einige Personen, die in den 70er und 80er Jahren ihre Studienbeihilfe noch in Mark ausbezahlt bekommen haben, sind heute nach wie vor unendlich dankbar für die Möglichkeit, damals ihren ganz individuellen Weg einschlagen konnten und sich ihre beruflichen Ziele in weiterer Folge sowohl selbst stecken, als auch selbst erarbeiten durften. Besonders Bürger:innen der damaligen DDR blieb der Zutritt zur Wunschausbildung oftmals verwehrt.

Durch die Entstehung des BAföG bekamen junge Frauen und Männer auf einmal die Gelegenheit dazu, als erste Akademiker:innen in die Familiengeschichte einzugehen – ihnen eröffneten sich bezugnehmend auf Status und Verdienstmöglichkeiten nie zuvor dagewesene und völlig neue Perspektiven. Von einem Tag auf den anderen galt somit nicht nur mehr der Beruf des Vaters in der Zeile im Klassenbuch, sondern das, was man letztendlich aus seinem eigenen Leben machen wollte. Ehrgeiz, Fleiß, Engagement, und Zielstrebigkeit wurden endlich belohnt und hatten entscheidende Auswirkungen auf die Zukunft des bzw. der Einzelnen. Das war der Beginn einer völlig neuen Ära.
Viele konnten ihr damaliges Glück kaum fassen und sind davon überzeugt, dass sie ohne die staatliche Förderung längst nicht da stehen würden, wo sie mittlerweile im Leben angekommen sind.

Natürlich sollte das Bafög nicht verwendet werden zum Seminararbeit schreiben lassen. Es ist ausschließlich für den Lebensunterhalt gedacht. 

Student:innen schreiben auch heute Geschichte

Bis in die heutige Gegenwart wird der BAföG als entscheidendes gesellschaftliches Instrument gefeiert, ohne dessen ‚Notenausgabe‘, viele berufliche Werdegänge gar nicht erst angetreten, geschweige denn verwirklicht werden hätten können. Seine hohe Bedeutung und damals angestoßenen gesellschaftlichen Umwälzungsprozesse werden vor allem dann sichtbar, wenn man die positiven Auswirkungen in Betracht zieht, die mit der finanziellen Unterstützung einhergehen:

Einmal abgesehen von der formellen schriftlichen Beantragung und dem zu erwartenden nachweislichen Studienerfolg ist es für junge Menschen ein Leichtes, in den Genuss der unzähligen Vorzüge der Studienbeihilfe zu kommen. Wem beispielsweise vor Klausuren und Projektabgaben schon vollends der Kopf raucht, dem ist es vermutlich nur recht, wenn er oder sie nicht zusätzlich auch noch einem anstrengenden Nebenjob gerecht werden und nächtliche Arbeitsstunden zeitgleich mit regelmäßigen Vorlesungszeiten jonglieren muss. Des Weiteren sind profitieren insbesondere Mütter, die sowohl Kindererziehung als auch den umfangreichen Prüfungsstoff unter einen Hut bringen müssen, von den Vorteilen einer BAföG Förderung. Last but not least ist auch die Pflege eines Angehörigen mitentscheidend für die Höhe des jeweiligen zugesprochenen Förderungsbetrages.

Zudem ermöglicht der sogenannte Auslands-BAföG wissbegierigen Student:innen die einmalige Gelegenheit, wertvolle berufliche Praxis und Fremdsprachenkenntnisse auch abseits der Heimat zu erwerben. Ob Praktikum, Auslandssemester oder Austauschprogramm – hier bleiben für gewöhnlich keine Bildungswünsche offen. Zu beachten ist dabei lediglich die rechtzeitige Beantragung der vorgesehenen Förderung.

Wer ohnehin kurz vor dem Eintritt in die lang ersehnte Selbstständigkeit steht, jedoch aufgrund diverser persönlicher Verhinderungen noch ein paar Semester nachzuholen hat, kann mitunter auf das BAföG Bankdarlehen zurückgreifen, das in speziellen Fällen zusätzlich vergeben wird. Über 90 Milliarden Euros wurden auf diese Weise in den letzten fünf Jahrzehnten seitens des BAföG ausgegeben und in die Bildung und persönliche Entwicklung junger kluger Köpfe investiert.

Erfolgsstory mit open end

Der BAföG, als eine der innovativsten Erfindungen unserer Zeit, bleibt als Grundlage für Erfolg, Gerechtigkeit und berufliche Perspektive selbstverständlich auch weiterhin Anlaufstelle Nr 1 für junge Wissbegierige. Ob schulische Berufsausblidung oder Hochschulstudium – der persönlichen Weiterbildung sollen weiterhin keine Grenzen gesetzt werden. Nicht der Geldbeutel oder Job der Eltern, die Anzahl der durchzufütternden Geschwister oder die Anzahl der gleichzeitig gehandelten Nebenjobs sollen die persönliche schulische und berufliche Laufbahn prägen, sondern Talent und Leistungsbereitschaft des jeweiligen einzelnen Individuums. Das ist und bleibt die Grundlage und Voraussetzung für erfolgreiches, selbstbestimmtes Leben.

Auch in Zeiten der Krise, wie aktuell Corona, achtet das Bundesministerium für Bildung und Forschung vermehrt darauf, Studierende und Schüler:innen weiterhin angemessene finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen – insbesondere wenn das Einkommen der Eltern aufgrund von Kurzarbeit o.Ä. beträchtlich eingeschränkt und ggf. große finanzielle Abstriche gemacht werden mussten. Die entfallenen Vorlesungsstunden, die aufgrund der Pandemie die gesamte Regelstudienzeit über den Haufen werfen, werden ausnahmsweise berücksichtigt und eine entsprechende Verlängerung der Studienzeit ist vorgesehen. Auch die Fristen für die Nachreichung der Leistungsnachweise können glücklicherweise verschoben und nachträglich anerkannt werden. All das und mehr macht den Bezug einer BAföG Förderung weiterhin möglich.

Alles ist möglich

Wer spätestens jetzt und nach dem Lesen des Artikels auf den Geschmack gekommen ist und den bislang unversuchten Weg ins Hochschulstudium trotz fragwürdiger finanzieller Ausgangssituation einschlagen bzw. sich beruflich verwirklichen möchte, hat inzwischen die Gelegenheit dazu, alle Vorteile des BAföG und Informationen zur Förderungs-Beantragung über die folgende digitale Plattform einzusehen und das entsprechende Antragsformular zeitnah zum geplanten Bildungsstart abzuschicken: www.bafoeg-digital.de
Viel Erfolg auf dem Weg zur persönlichen beruflichen Verwirklichung!

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